Syrische Sänger reisen mit MGV Liederkranz zur Partnerstadt Wittichenau

Ein Gastbeitrag von  Eberhard Bialkowski 
(Vorsitzender des MGV “Liederkranz 1875” Aegidienberg)

“Es war noch früh am Morgen, als sich die ersten Sänger und Freunde des MGV Liederkranz 1875 Aegidienberg am 1.Oktober 2016 gegen sechs Uhr auf dem Aegidiusplatz trafen. Petrus muss die Sänger mögen, denn es hatte kurz zuvor aufgehört zu regnen.

Die Fahrt gen Sachsen verlief recht kurzweilig, da zu manchem Lied aus den Lautsprechern auch kräftig mitgesungen wurde (und das nicht nur von den Sängern!). Nach acht Stunden waren wir in Bautzen angekommen und bezogen unser Schlafquartier im Goldenen Adler direkt im historischen Kern der Stadt. In zwei Gruppen erkundeten wir das historische Bautzen mittels sachkundiger Stadtführung. Wir waren beeindruckt von dem „sächsischen Nürnberg“, denn, was die Türme angeht, kann Bautzen da locker mithalten.

Am nächsten Morgen steuerten wir unser eigentliches Ziel Wittichenau (sorbisch Kulow) an. Dort waren für uns in der katholischen Kirche „St. Mariä Himmelfahrt“  Plätze reserviert, um am feierlichen Hochamt teilzunehmen. Wittichenau hat rund 6.000 Einwohner, davon ca. 65 % deutscher und 35 % sorbischer Nationalität. Die Gottesdienste werden sowohl in deutscher als auch in sorbischer Sprache gefeiert.

Mit Frau Beate Hufnagel, die uns stellvertretend für den verhinderten Bürgermeister der Stadt Wittichenau, Markus Posch, begleitete,  erkundeten wir Wittichenau und starteten dann zur benachbarten Krabat-Mühle – Schwarzkollm zum Erntedankfest. Die  ansässigen Sorben um Hoyerswerda und Wittichenau brachten uns und allen anderen Gästen ihre Kultur unter Mitwirkung vielfältigster Laiengruppen näher. Neben Vereins- und Handwerkerständen wurden auch viele regionale Produkte aus der Lausitz angeboten.

Selbstverständlich waren auch vier syrische Sänger mit uns gereist, die als Flüchtlinge nach Deutschland kamen und  in Aegidienberg leben. Bengin und Amir zeigten zusammen mit der kleinen Livemusikgruppe Musik und Tänze aus Ihrer Heimat und warben damit in gewisser Weise für Integration und Toleranz in Bautzen.

Im Anschluss an eine Führung im berüchtigten „Bautzener Stasigefängnis“ am Montagmorgen wurde es auch schon Zeit, die Heimreise anzutreten und ein tolles Wochenende ausklingen zu lassen.

Zwei Tage nach der Rückreise,  las Chorleiter Guido Wilhelmy anlässlich unserer Chorprobe noch ein paar Zeilen von vier Mitreisenden vor:

„Eine Reise nach Sachsen

Es war für uns ein ganz besonderes Wochenende mit vielen neuen Eindrücken von Deutschland. Schön war aber auch das Zusammensein mit der Gruppe – die Gespräche, das leckere Essen in gemütlicher Runde und ab und zu ein kleines Lied. Wir sind froh, dass wir dabei sein konnten und bedanken uns ganz herzlich bei allen, die uns diese Reise ermöglicht haben. Wir freuen uns sehr, dass wir in Aegidienberg unter so freundlichen Menschen leben!

Dalil, Mahmoud, Amir, Mohamad“

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


* “Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden."