Wohnraumsuche: das Patennetzwerk ist unser Trumpf

Im Gespräch: Rita Pütz, die sich für das ÖNI sehr in der Wohnungssuche engagiert.

Mehr als 90 anerkannte Geflüchtete aus Bad Honnef konnten mit Hilfe des Ökumenischen Netzwerk Integration e.V.(ÖNI)  und der Stadt Bad Honnef in den zurückliegenden zwölf Monaten in eigenen Wohnraum vermittelt werden. Weitere rund 60 Anerkannte haben selbstständig – oder mit Hilfe ihrer Paten – hier eine Wohnung gefunden. Mehr als 50 Anerkannte haben außerhalb von Bad Honnef eine Wohnung anmieten können. Zahlen, die belegen: Es ist schwer, aber nicht unmöglich in Bad Honnef eine Wohnung zu finden.

honnefhilft.de: Frau Pütz, wie setzt sich das Team der Wohnungssuche zusammen?

Rita Pütz: Ich engagiere mich seitens des Ehrenamts für den Talbereich, für Aegidienberg ist Wally Feiden aktiv. Seitens der Stadt Bad Honnef ist Felix Trimborn zuständig. Wir setzen aber auch auf die Mithilfe der vielen ehrenamtlichen Helfer in der Bad Honnefer Flüchtlingsarbeit. Hier hilft es oft, uns einen Tipp zu geben oder einen persönlichen Kontakt herzustellen.

honnefhilft.de: Wie gehen Sie bei der Wohnungssuche vor?

Rita Pütz: Sehr erfolgreich waren wir in 2017 bei der Abmietung der von der Stadt Bad Honnef angemieteten Flüchtlingsunterkünfte. Viele Vermieter waren bereit, im Anschluss an den Mietvertrag mit der Stadt nunmehr an anerkannte Geflüchtete zu vermieten. Selbstverständlich schauen wir in die Zeitung und ins Internet – doch dies ist meistens wenig erfolgreich. Ist eine Wohnung einmal auf dem freien Wohnungsmarkt, haben es Geflüchtete, deren Miete vom Jobcenter übernommen wird, schwer. Der größte Trumpf den wir in der Hand halten, ist unser großes Netzwerk an Ehrenamtlichen in Bad Honnef. Daher unsere Bitte: Halten Sie Augen und Ohren offen und informieren Sie uns, ehe die Wohnung im Internet oder in der Zeitung angeboten wird. Wir können für nahezu jede Größe eine passende Familie bzw. eine Einzelperson vorschlagen. Wenn sich der Vermieter vorab ein Bild von den Bewerbern machen möchte, ist dies auch kein Problem: Wir haben Steckbriefe, mit denen wir potentiellen Mieter in Wort und Bild vorstellen.

honnefhilft.de: Gibt es bestimmte Rahmenbedingungen bei der Übernahme der Mietkosten durch das Jobcenter?

Rita Pütz: Ja, die gibt es und die wurden erst vor einigen Wochen ein wenig verbessert. Eine Einzelperson erhält bis zu 370 Euro an Kaltmieter, die Wohnung darf maximal 50 Quadratmeter groß sein. Einer vierköpfigen Familie werden 650 Euro für die Kaltmiete erstattet – bei einer Wohnungsgröße von maximal 95 Quadratmetern. Hinzu kommt grundsätzlich eine Erstattung der Nebenkosten von 1,92 Euro pro Quadratmeter. Aber Vorsicht: Grundsätzlich muss man sich vor Unterzeichnung des Mietvertrags die Übernahme der Mietkosten beim Jobcenter genehmigen lassen. Hierfür gibt es ein Formular, das der Vermieter ausfüllen und unterschreiben muss.

honnefhilft.de: In Aegidienberg wird zum Jahresende sozialer Wohnungsbau fertig gestellt. Werden dort auch anerkannte Geflüchtete einziehen?

Rita Pütz: Ja, es handelt sich um sechs Häuser mit jeweils acht Wohnungen. In jedem Haus werden auch zwei, maximal drei Parteien aus den Reihen der anerkannten Geflüchteten einziehen. Selbstverständlich handelt es sich in erster Linie um Personen aus Aegidienberg, daher können wir dort auch künftig unser Engagement in der die Wohnungssuche reduzieren. Es werden aber auch einige Geflüchtete aus dem Talbereich in die Wohnungen der GWG in Aegidienberg einziehen.

honnefhilft.de: Wie viele anerkannte Geflüchtete leben denn derzeit noch in den Flüchtlingsunterkünften der Stadt Bad Honnef?

Rita Pütz: Derzeit sind es rund 90 Personen. Häufig handelt es sich um Einzelpersonen aus dem Talbereich, denn sie haben es – auch aufgrund der vielen Studenten, die in Bad Honnef leben – am schwierigsten, eine eigene Wohnung zu finden. Aber auch einige Familien sind noch auf der Suche. Auch wenn im vierten Quartal dieses Jahres über 30 anerkannte Geflüchtete in die GWG-Wohnungen ziehen, werden wir für die verbliebenen 60 Personen weitersuchen. Denn eines ist klar: eigenen Wohnraum zu beziehen, ist ein wesentlicher Meilenstein in der Integration – und hier setzen wir auf die Mithilfe aller.

 

Sie haben eine Wohnung in Bad Honnef zu vermieten oder können den Kontakt zu einem Vermieter herstellen? Dann wenden Sie sich an:

Für den Talbereich: Rita Pütz,  02224/9000 30; rpuetz@freenet.de

Für Aegidienberg: Wally Feiden; 02224 8426, feidenwally@gmail.com

Oder an die Stadt Bad Honnef, Felix Trimborn, 02224 184 185, felix.trimborn@bad-honnef.de

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


* “Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden."