logo_bh“Bad Honnef hat’s” – “Bad Honnef tanzt” – im Internet gibt es schon einige Seiten, auf denen man sich über das informieren kann, was Bad Honnef zu bieten hat.  Warum jetzt (September 2016) “Bad Honnef hilft”?

Seit jetzt einem Jahr hat Bad Honnef sich quer durch alle Vereine, Organisationen und Gruppen einem großen sozialen Thema gestellt: Der Aufnahme der Flüchtlinge vor allem aus den außereuropäischen Krisengebieten und den Hilfen, die sie brauchen um im Leben in Deutschland wirklich anzukommen. Die Stadt hat einen Masterplan aufgestellt, um in verschiedenen Arbeitsgruppen die Arbeit des Fachdiensts Asyl unter Einbeziehung der Ehrenamtlichen zu strukturieren und zu koordinieren. Dazu gehört auch unsere kleine Gruppe für  Öffentlichkeitsarbeit, die Informationen zum Thema Flüchtlinge in Bad Honnef für Sie als Bürgerinnen und Bürger zusammenstellen und aktuell halten soll.

Diese Website steht für das vielfältige soziale Engagement der Bürger dieser Stadt – miteinander und füreinander. Hier können Sie Fragen stellen, Anregungen geben, Projekte bekannt machen. Die Seite ist noch im Aufbau, soll aber weiter wachsen und das natürlich  mit Ihrer Hilfe. Gerne würden wir sie in Zukunft auch auf andere soziale Themen erweitern, denn es ist uns sehr bewusst, dass die Flüchtlinge und ihre Probleme nicht das einzige soziale Thema in dieser Stadt sind.

 

Wo beginnen wir?

Unser erstes großes Thema sind also die Flüchtlinge in Bad Honnef.  Hier gab es im letzten Jahr besonders viele Veränderungen, besonders viele Fragen und Herausforderungen und diese Aufgabe nimmt uns auch weiterhin in eine besondere Verantwortung. Die Menschen, die zu uns gekommen sind, haben fast alle ihre Heimat nicht freiwillig verlassen, sondern aus einer Notlage heraus. Sie sind vor Krieg und Verfolgung geflohen oder vertrieben worden.  Nun sind sie zwar in Sicherheit, aber trotzdem ist ihre Flucht für sie noch lange nicht zu Ende. Sie verstehen unsere Sprache und Kultur oft nicht, sie finden nur sehr schwer Arbeit. Sie sind oft getrennt von ihrer Familie, die sie schmerzlich vermissen. Darüber hinaus  stehen sie ihren Familien gegenüber in der Verantwortung hier die sichere Existenz aufzubauen, für die sie ihre Heimat verlassen haben.

Wo stehen wir?

Im letzten Herbst hat eine große Welle der Hilfsbereitschaft Bad Honnefer Bürger vielen Flüchtlingen das Ankommen erleichtert. Nun, nach knapp einem Jahr, ist eine gewisse Ernüchterung eingekehrt – in der Bevölkerung, bei vielen Helfern und bei den Flüchtlingen. Vieles geht nicht so schnell voran, wie wir Deutschen das von den Neuankömmlingen erwarten: das Lernen der Sprache, das Verständnis für unsere Lebensweise und auch für manche der Werte, für die wir stehen. Wir möchten, dass unser Engagement anerkannt wird, unsere Ratschläge angenommen werden,  unsere Angebote (vor allem die Sprachkurse) regelmäßig wahrgenommen werden und auch ein unqualifizierter 1-Euro-Job als Beschäftigung akzeptiert wird. Verständlich.

 

Die Erwartung der Flüchtlinge ist eine ganz andere:

Sie möchten nach Monaten des Wartens darauf, ihren Asylantrag überhaupt erst mal stellen zu können, einen sicheren Aufenthaltsstatus bekommen. Sie wollen eine Arbeit, die angemessen bezahlt wird. Ohne den Lohn für diese Arbeit können sie in einem Leben in Deutschland nicht wirklich „ankommen“. Viele der oft noch sehr jungen allein reisenden Männer stehen zusätzlich unter einem enormen Druck. Oft haben sich ihre Familien verschuldet um die Flucht ihrer Hoffnungsträger, als die sie aufgebrochen sind, zu finanzieren. Nun sollen sie dafür sorgen, dass das Geld wieder zurückgezahlt werden kann. Sie sollen dafür sorgen, dass die Familien wieder zusammenkommen. Der Druck dieser Erwartungen ist sehr hoch und die Perspektive sie erfüllen zu können bisher schlecht.  Immer wieder stehen die Geflüchteten vor neuen Hürden einer nie gekannten Bürokratie, die Zeit läuft ihnen davon. Das kränkt das Selbstwertgefühl und lähmt die Motivation sich auf Deutschland einzulassen. Verständlich?

Wo wollen wir hin?

Das Ziel ist klar: Wir möchten, dass Integration gelingt, soweit wir etwas dafür tun können. Unbedingte Voraussetzung dafür sind Begegnung, Sprache und Beschäftigung. Wir hoffen, dass auch in den vor uns liegenden Monaten viele Menschen in Bad Honnef diese Überzeugung mit uns teilen und die Flüchtlinge weiter unterstützen. Was wir machen, wie wir es machen und wie Sie dabei helfen können – das sollen Sie auf “Bad Honnef hilft” erfahren.

 

Für die Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit in der Flüchtlingshilfe in Bad Honnef

im September 2016

Beate Schaaf, Caritasausschuss St. Johann Baptist

 

Ich möchte mich gerne in der Flüchtlingshilfe engagieren