Gemeinsam statt einsam: „Die Chemie hat von Anfang an gestimmt.“

Von links nach rechts: Wilma Silge, Susanne Langguth (Seniorenvertretung), Trisa Krumscheid sowie Jessika Voß und Felix Trimborn (beide Fachdienst Soziales und Asyl)

„Nach der Vermittlung durch die Mitarbeiter*innen des Sozialamts haben wir miteinander
telefoniert und uns verabredet. Die Chemie zwischen uns beiden hat von Anfang an gestimmt“,
freuen sich Trisa Krumscheid (66) und Wilma Silge (84) darüber, dass sie sich über das Hilfsprojekt „Gemeinsam statt einsam“ Anfang dieses Jahres kennengelernt haben. Seither treffen sie sich regelmäßig, um gemeinsam spazieren zu gehen, Kaffee zu trinken und sich auszutauschen.


Start des Hilfsangebots für einsame Menschen in der Corona-Pandemie

Ein Rückblick: Während des zweiten Corona-bedingten Lockdowns im Dezember 2020 haben die
Seniorenvertretung der Stadt Bad Honnef, der Fachdienst Soziales und Asyl sowie „Hauptsache
Familie – Bündnis für Bad Honnef“ das Projekt „Gemeinsam statt einsam“ ins Leben gerufen. Wenig
später kam „Gesundes Bad Honnef e.V.“ als vierter Kooperationspartner hinzu. Susanne Langguth,
Mitglied der Seniorenvertretung, erklärt: „Einsamkeit ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet und
wird uns zunehmend mehr beschäftigen. Die Corona-Pandemie hat die sozialen Kontakte deutlich
erschwert. Insbesondere die ältere Generation hat unter Einsamkeit zu leiden. Zudem zeigen
wissenschaftliche Studien, dass Einsamkeit auch massive Auswirkungen auf die Gesundheit hat.“ In
der Tat: Psychische und somatische Erkrankungen sind nicht selten die Folge von Einsamkeit. „Daher
haben wir sehr schnell das Projekt ‚Gemeinsam statt einsam‘ aus der Taufe gehoben und versuchen
nun Bedürftige und Ehrenamtliche zusammenzubringen“, ergänzt Laura Solzbacher, Vorsitzende von
„Hauptsache Familie – Bündnis für Bad Honnef“.


Gegen die Einsamkeit: zwei Menschen werden zueinander gebracht

Wer sich einsam fühlt und den Austausch mit Mitmenschen sucht – meist handelt es sich hier um
Senior*innen, es können aber auch jüngere Menschen sein – wendet sich an die Mitarbeiter*innen
im Fachdienst Soziales und Asyl der Stadt Bad Honnef. Sie vermitteln dann ehrenamtliche
Helfer*innen – so wie auch im Fall von Wilma Silge. „Frau Silge erzählte uns, dass sie seit ihrem Zuzug
aus Hamburg nach Bad Honnef Kontakte suchen würde und den Flyer zu dem Projekt ‚Gemeinsam
statt einsam‘ gefunden habe. Sie berichtete zudem, dass sie gerne spazieren gehen würde. Wir
hatten die Idee, dass Frau Krumscheid, die sich als ehrenamtliche Helferin für das Projekt gemeldet
hatte, gut zu Frau Silge passen würde“, erinnert sich Jessika Voß, Fachdienst Soziales und Asyl, die
mit dieser Idee goldrichtig lag. Wilma Silge: „Wenn mir nach einem Kontakt ist, greife ich zum Telefon
und rufe Frau Krumscheid an – wir telefonieren miteinander oder verabreden uns zum Spazieren
gehen, Kaffee trinken, Eis essen etc. Obwohl wir uns erst vor rund einem halben Jahr kennengelernt
haben, haben wir manchmal das Gefühl, dass wir uns schon seit langer Zeit kennen würden.“

Nunmehr ist eine Ausweitung des Projekts geplant

„In zwölf Fällen konnten bereits Hilfesuchende und Helfende erfolgreich vermittelt werden– nun
wollen wir das Projekt aber deutlich ausbauen“, verrät Nadine Batzella, Fachdienstleiterin Soziales
und Asyl. „Einsame Mitbürger*innen werden wir unter anderem mit Hilfe von neu gedruckten Flyern
informieren und auf das Hilfsangebot aufmerksam machen. Wir suchen jedoch auch dringend weitere ehrenamtlichen Helfer*innen, die bereit sind, einsamen Menschen ein wenig Zeit zu schenken – mit niedrigschwelligen Angeboten: vom gemeinsamen Kaffee trinken über das Spazieren gehen bis hin zum Spielen von Gesellschaftsspielen und vielem mehr.
Hilfesuchende und Helfer*innen, die Interesse an dem Hilfsangebot haben oder sich hierzu
detailliert informieren wollen, wenden sich an Jessika Voß (Telefon: 02224/184-198; E-Mail:
jessika.voss@bad-honnef.de) oder Felix Trimborn (Telefon: 02224/184 185; E-Mail:
felix.trimborn@bad-honnef.de).


Darüber hinaus gibt es in Bad Honnef zwei weitere Unterstützungsangebote für einsame Seniorinnen
und Senioren: Die Aktiven Senioren Bad Honnef der Johanniter Unfall-Hilfe e.V. haben verschiedene
Hilfsangebote im Bereich „Unterstützung im Alter“. Ansprechpartnerin ist Frau Gabriele Knoth
(Telefon: 02224/97639400; E-Mail: gabriele.knoth@johanniter.de). Der Malteser Hilfsdienst e.V. Bad
Honnef unterstützt mit einem telefonischen Besuchsdienst (Ulrike Schäl-Cremer; Telefon:
0160/99681077; E-Mail: tbd.badhonef@malteser.org) sowie mit einem Besuchs- und Begleitdienst
mit Hund (Birgit Buchloh und Jessica Rosenstein (Telefon: 0171/3873965; E-Mail:
bbdhund.badhonnef@malteser.org).
Bildunterschrift:
Von links nach rechts: Wilma Silge, Susanne Langguth (Seniorenvertretung), Trisa Krumscheid sowie
Jessika Voß und Felix Trimborn (beide Fachdienst Soziales und Asyl)

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