Es begann 2015 mit den Gebrüdern Pütz, 2018 waren es Helgi aufm Kampe und Reinhard Brix, die die Werkstatt Am Spitzenbach weiterführten und seit 2020 ist Reinhard Merklinger der verantwortliche Velo-Spezialist. Sein Einstieg hätte frustrierender nicht sein können, schließlich bremste der Lockdown so gut wie alle sozialen Aktivitäten aus. Aber Reinhard ist nicht jemand, der einfach aufgibt.
badhonnef-hilft.de: Erzähl mal, wie bist du 2020 dazu gekommen, die Fahrradwerkstatt zu übernehmen?
Nachdem ich vor genau 3 Jahren überraschend plötzlich aus dem Berufsleben ausgeschieden bin, war für mich recht schnell klar, daß ich mich sozial engagieren möchte. Zum einen natürlich, um mich etwas zu beschäftigen, aber sicher auch, um Menschen zu unterstützen, denen es aus verschiedensten Gründen nicht so gut geht wie mir.
Da meine Stärken und Interessen eher im handwerklichen Bereich liegen, war das Thema Fahrradwerkstatt die ideale Möglichkeit, mich einzubringen. Wichtig war mir dabei aber auch, in Bad Honnef aktiv zu werden, weil ich mich hier sehr wohl fühle.
badhonnef-hilft.de: Wie sieht deine Bilanz nach ca. 2 1/2 Jahren aus, speziell unter den Bedingungen von Covid?
Covid hatte natürlich vieles beeinflußt. Zum einen wurde direkt vor der geplanten Übernahme die Fahrradwerkstatt geschloßen. Zum anderen war der Kontakt mit den „Kunden“, bzw. Interessenten durch die Masken und Abstandsregeln sehr unpersönlich.
Auch hatte sich das Konzept der Fahrradwerkstatt etwas geändert. Statt der ursprünglichen Idee, mit interessierten Jugendlichen gemeinsam deren Fahrräder zu reparieren oder zu warten, beschränkte sich die Tätigkeit doch nur noch auf das Arbeiten in unserem kleinen Team.
Heute ist es auf jeden Fall wieder viel schöner, mit den Menschen ohne die damaligen Sicherheitsregeln in Kontakt zu kommen.
badhonnef-hilft.de: Wo drückt der Schuh am meisten – oder anders gefragt: Wenn du einen Wunsch frei hättest, wie würde er lauten?
Grundsätzlich kann ich sagen, daß wir sind ein tolles Team sind und daß wir eine super Unterstützung durch die Mitarbeiter vom Sozialamt genießen. Organisatorisch läuft alles perfekt, wenn man mal von Instandhaltung des Grundstückes absieht. Hier wäre etwas mehr Aufmerksamkeit auch wegen der Außenwirkung angebracht.
Was für uns aber in der letzten Zeit etwas frustrierend ist: Wir müssen immer mehr Interessenten für Fahrräder wegschicken, weil wir nicht genügend Räder bekommen, die wir instand setzen können.
Durch die gestiegene Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine haben wir eine große Nachfrage nach Damen-, Jugend- und Kinderfahrrädern. Die noch vorhandenen Räder sind eigentlich nicht mehr zu reparieren und der Zustand ist so übel, dass man sie guten Gewissens nicht übergeben kann.
Es ist also dringend an der Zeit, auf verschiedenen Wegen eine große Aktion zu starten: Wir brauchen unbedingt gebrauchte Räder! Bitte schaut im Keller oder in der Garage nach, ob die Räder wirklich alle noch gebraucht werden. Die Räder holen wir auf Wunsch auch gerne ab!
Potenzielle Spenderinnen und Spender eines Fahrrads oder Interessenten, die Reinhard Merklinger bei seiner ehrenamtlichen Arbeit unterstützen möchten, wenden sich bitte an den Fachdienst Soziales und Asyl, Felix Trimborn (Telefon 02224 184 185, E-Mail felix.trimborn@bad-honnef.de), Jessika Voß (Telefon 02224 184 198, E-Mail jessika.voss@bad-honnef.de) oder Katja Hurrelmann (Telefon 02224 184 339 , E-Mail katja.hurrelmann@bad-honnef.de)
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